1635: Rembrandt malt Belsazars Gastmahl

Menetekel: Der Untergang des Reichs

Das Gastmahl des Belsazar ist eine auf die Bibel zurückgehende Geschichte um den babylonischen Regenten Belsazar, dem eine geheimnisvolle Schrift an der Wand, das Menetekel, seinen nahen Tod und den Untergang seines Reichs prophezeit. Rembrandt malte dieses Bild etwa 1635. Das 1,67 x 2,09 Meter große, auf Leinwand gemalte Bild hängt heute in der National-Gallery in London.

Rembrandt 800

Die Erzählung über Belsazar stammt aus dem Alten Testament der Bibel, (Das Gastmahl des Belsazar, Daniel 5,25). Der Tyrann Belsazar feierte ein rauschendes Fest, als ihm eine geisterhafte Schrift an der Wand seines Palastes erschien. Er ließ sofort seine Schriftgelehrten herbeirufen, die sich aber als unfähig erwiesen, den Text zu entziffern. Daraufhin wurde der in Ketten gelegte Prophet Daniel herbeigeführt: Er las: Mene mene tekel upharsin und deutete dies als Untergangs-Prophezeiung des Reiches Belsazars. Noch in der gleichen Nacht wurde Belsazar von seinen Knechten erschlagen.

Das Gemälde Rembrandt hat in seinem Gemälde den Augenblick festgehalten, in welchem der Gästeschar die geheimnisvolle Handschrift an der Wand erscheint. Die erschrockenen Gesichter der Anwesenden und das Entsetzen Belsazars spiegeln sich in der Darstellung. Dem König sieht man an, dass er mit dem Schriftzug nichts anfangen kann, gleichwohl aber das untrügerische Gefühl hat, dass dies nichts Gutes bedeuten könne. Während in den Darstellungen anderer Maler oft auf das Präsentieren der geheimnisvollen Schrift verzichtet wurde, – keiner wusste so genau, wie er das Menetekel darstellen sollte, hat Rembrandt die Herausforderung angenommen: Er ließ sich von Fachkundigen der hebräischen Sprache beraten und setzte in hebräischen Lettern einen Schriftzug an die Wand, der von rechts nach links und speziell von oben nach unten zu lesen ist.